In der sich ständig verändernden Landschaft der Arzneimittelentwicklung und der Chemikaliensicherheit war die Notwendigkeit, Tierversuche zu reduzieren, noch nie so dringlich wie heute. Das VICT3R-Projekt steht an der Spitze dieses Wandels. Als einer der Hauptakteure dieser bahnbrechenden Initiative setzt Instem sein Fachwissen in den Bereichen fortschrittliche Datenwissenschaft und regulatorische Technologie ein, um die Zukunft der Toxikologie neu zu definieren.

Was ist VICT3R? Ein neuer Ansatz für ethische Toxikologiestudien
Herkömmliche Toxikologiestudien stützen sich in hohem Maße auf gleichzeitige Kontrollgruppen (Tiere, die keine Behandlung erhalten), um eine Ausgangsbasis für Vergleiche zu schaffen. Diese Kontrollgruppen können bis zu 25 % der in solchen Studien verwendeten Tiere ausmachen. VICT3R zielt darauf ab, diese durch virtuelle Kontrollgruppen (VCGs) zu ersetzen, wobei historische Daten, fortschrittliche Statistiken und künstliche Intelligenz genutzt werden, um robuste, virtuelle Gegenstücke zu schaffen. Dieser Ansatz steht im Einklang mit den 3R-Prinzipien (Replacement, Reduction und Refinement) und verbessert gleichzeitig die wissenschaftlichen Ergebnisse und die ethischen Standards in der Forschung.
Wie SEND virtuelle Kontrollgruppen in der Toxikologie ermöglicht
Das Konzept der Wiederverwendung von Kontrollpersonen über mehrere Studien hinweg gibt es schon seit einiger Zeit. Die praktische Umsetzung wurde jedoch durch mehrere Probleme behindert, vor allem durch die begrenzte Verfügbarkeit von Daten. Um eine VCG zu konstruieren, ist eine beträchtliche Menge an Kontrolldaten erforderlich, um geeignete Kandidaten für die Wiederverwendung zu identifizieren.
In den letzten zehn Jahren hat der Vorstoß für standardisierte Daten im SEND-Format (Standard for Exchange of Nonclinical Data) die Zugänglichkeit von Daten erheblich verbessert. Studiendaten sind nicht mehr auf proprietäre Datenerfassungssysteme beschränkt; stattdessen sind sie nun offener, gemeinsam nutzbar und interoperabel.
Das VICT3R-Team hat diese Möglichkeit erkannt und eine Datenbank entwickelt, die auf der SEND-Struktur aufbaut, um Kontrolldaten effizient zu speichern, zu verwalten und zu pflegen. Mit dieser Infrastruktur können Organisationen die Datenbank nun dank der weit verbreiteten Verfügbarkeit von SEND-formatierten Daten leicht auffüllen.
Was als gesetzliche Vorschrift begann, hat sich zu einem leistungsstarken Innovationsmotor entwickelt. Der SEND-Standard ebnet nun den Weg für die kreative Wiederverwendung von Daten bei der Entwicklung virtueller Kontrollgruppen.
Die wichtige Rolle von Instembei VICT3R
Instem ist stolz darauf, eine zentrale Rolle im VICT3R-Konsortium zu spielen und sein Fachwissen in den Bereichen Datenmanagement, Einhaltung von Vorschriften und translationale Wissenschaft einzubringen. Als offizieller Partner ist Instem strategischer Vordenker bei der Implementierung von SEND-Standards und fortschrittlicher Datenanalyse.
Durch die Nutzung von Provantis®, dem weltweit führenden Studienmanagementsystem, arbeitet Instem auch daran, die nahtlose Integration von VCGs in laufende Studien zu ermöglichen. Dies wird möglich sein, sobald die wissenschaftliche Validierung des VCG-Konzepts erreicht ist, was dazu beiträgt, Innovationen zu beschleunigen und einen größeren Wert für unsere Kunden zu schaffen.
Wissenschaftliche Strenge und ethische Verantwortung vorantreiben
Die Einführung von VCGs stellt einen bedeutenden Fortschritt sowohl in der wissenschaftlichen Methodik als auch in der ethischen Verantwortung dar. Durch die Verringerung der Anzahl von Tieren, die für Kontrollgruppen benötigt werden, können Forscher Studien durchführen, die nicht nur humaner, sondern auch kostengünstiger und effizienter sind. Darüber hinaus erhöht die Verwendung historischer Daten die statistische Aussagekraft von Studien, was zu zuverlässigeren Ergebnissen und fundierteren regulatorischen Entscheidungen führt.
Gemeinsame Anstrengungen und Engagement für die Regulierung
VICT3R ist ein Gemeinschaftsprojekt, das mehr als 30 Partner aus der Industrie, dem akademischen Bereich und kleinen bis mittleren Unternehmen vereint. Dieses vielfältige Konsortium gewährleistet einen multidisziplinären Ansatz für die Entwicklung und Validierung von VCGs. Ein weiterer Eckpfeiler des Projekts ist die Zusammenarbeit mit den Regulierungsbehörden, um eine breite Akzeptanz und die Integration von VCGs in standardmäßige toxikologische Bewertungen zu erreichen.
Blick in die Zukunft: Die Zukunft der Toxikologieforschung
Der Erfolg von VICT3R könnte eine neue Ära in der Toxikologie einläuten, in der virtuelle Methoden die traditionellen Tierversuche ersetzen und zu ethischeren, effizienteren und wissenschaftlich fundierteren Forschungspraktiken führen. Das Instem bleibt dieser Vision verpflichtet und wird weiterhin das technologische Rückgrat für solche transformativen Initiativen bereitstellen.
Schlussfolgerung
Die Beteiligung von Instemam VICT3R-Projekt unterstreicht unser Engagement für Innovation, ethische Verantwortung und wissenschaftliche Spitzenleistungen. Indem wir unser Fachwissen im Bereich des Datenmanagements und der regulatorischen Prozesse einbringen, tragen wir dazu bei, den Weg für eine Zukunft zu ebnen, in der die toxikologische Forschung sowohl human als auch hocheffizient ist. Wir laden unsere Kollegen, Partner und die breitere wissenschaftliche Gemeinschaft ein, sich uns anzuschließen, um die Ziele von VICT3R zu unterstützen und voranzutreiben.
Weitere Informationen über das VICT3R-Projekt finden Sie auf der offiziellen Website.